25.03.2018
Was macht eine Linzer Softwareschmiede mit großen Personalbedarf angesichts ihres verkehrsgeplagten Standortes, um für Mitarbeiter interessant zu werden? Für Thomas Gratz, Chef von dataformes, lag die Lösung auf der Hand: Er eröffnet in Steyr sein erstes „Pixel Office“. Das ist ein top-ausgestattetes, kleines Büro, das technisch und organisatorisch an die Hauptstandorte angebunden ist. So sollen Fachkräfte aus der Region in der Region einen interessanten Arbeitsplatz finden.
15 Entwickler sucht der Linzer Unternehmer Thomas Gratz aktuell für seine Softwareschmiede dataformers. Wie so viele andere in der IT-Branche tut auch er sich schwer dabei. „Im Großraum Linz ist der Arbeitsmarkt praktisch ausgetrocknet. Dazu kommt, dass durch die Verkehrssituation der Arbeitsweg für die Mitarbeiter immer mühsamer wird“, sagt Gratz. Weil ihm die Kreativität gemäß Firmenmotto in die Wiege gelegt ist („Creative by birth“), dachte er sich eine Lösung aus: Sogenannte „Pixel Offices“ sollen den Fachkräftemangel lindern.
Das sind moderne Büros für bis zu sechs Mitarbeiter, die in verschiedenen Regionen entstehen. Wichtig ist, dass es IT-Ausbildungsstätten in der Nähe gibt. Thomas Gratz:
„Die Vorteile für die Mitarbeiter liegen auf der Hand: Es braucht kein aufreibendes Pendeln oder gar einen Umzug, um einen spannenden Arbeitsplatz zu finden. Und für uns als Unternehmen ist es egal, von wo aus die Kunden betreut werden – wenn die Rahmenbedingungen überall gleich gut sind“.
Das erste Pixel Office wird gerade in Steyr eingerichtet. Es liegt zentrumsnahe an der Wolferner Straße. Herzstück ist die technisch und organisatorisch enge Anbindung an die derzeit zwei weiteren Standorte in Linz und Wien. „Es gibt an jedem Standort eine große Video-Wall, über die die Kollegen mit anderen Büros kommunizieren können und sich als ein gemeinsames Team erleben“, so Gratz.
Visionär Thomas Gratz denkt sogar noch einen Schritt weiter. Nicht nur, dass er neue Pixel-Offices in anderen Bezirksstädten in ganz Österreich einrichten will. „Wenn sich in einer Region mehrere interessierte Softwareentwickler zusammenschließen und einen Standortvorschlag machen, wird überlegt, dort ein weiteres dataformers-Pixel Office zu eröffnen. Auch Gemeinden mit guter Infrastruktur können sich gerne melden. Wichtigste Voraussetzung sind jedoch verfügbare Arbeitskräfte.“
Bei der Suche nach geeigneten Standorten - wie jetzt in Steyr - unterstützt die oö. Standortagentur Business Upper Austria. Geschäftsführer Werner Pamminger dazu:
„Wir betreuen laufend 250 bis 300 Ansiedlungsprojekte in Oberösterreich. Unser Credo ist, jedem Kunden eine maßgeschneiderte Lösung bieten zu können“.
Die Linzer Softwareschmiede dataformers gehört zu Top-Playern am heimischen Technologiemarkt. Zu den Kunden gehören Industriebetriebe genauso wie Start-ups in ganz Österreich und darüber hinaus. Dank aktueller Themen wie Digitalisierung und Industrie 4.0 sind die Auftragsbücher voll. Limitierender Produktionsfaktor ist aber qualifiziertes Personal: 50 Mitarbeiter hat dataformers derzeit. „Wir suchen motivierte Software-Entwickler für Front- und Backend – einerseits für unseren Schwerpunkt Microsoft-Technologien, andererseits für fortschrittliche Web- und App-Entwicklungstechnologien, die einen Großteil unserer Neuprojekte betreffen“, sagt Thomas Gratz.
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